Wer Hat Den Globus Erfunden

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Wer Hat Den Globus Erfunden
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Anonim

Lange Zeit zögerte die Menschheit: Ist die Erde ein Teller auf drei Walen oder hat sie nach Ansicht der fortschrittlichen Köpfe dieser Zeit die Form einer Kugel? Aber schon im 3. Jahrhundert v. Chr. verschwanden nach den Beweisen von Aristoteles und Eratosthenes alle Zweifel an der Dreidimensionalität des Planeten.

Wer hat den Globus erfunden
Wer hat den Globus erfunden

Praglobus Crateta

Der erste, der versuchte, ein dreidimensionales Modell der Erde zu erstellen, war der antike griechische Philosoph Cratet Mullsky. 150 v. Chr. präsentierte er der Gesellschaft seine Vision der Weltordnung: Auf seinem Globus teilten zwei Ozeane die Erdkugel entlang und über den Äquator und spülten die Küsten von vier Kontinenten.

Der Globus hat bis heute nicht überlebt, aber Cratets Hypothese war für sehr lange Zeit eine der maßgeblichsten – mehr als tausend Jahre, bis die Forschungen von Wissenschaftlern und die Erfahrung von Reisenden Kartografen zu der Erkenntnis führten, dass die Welt nicht aussieht also schematisch. Klarere Vorstellungen über die Grenzen von Kontinenten, Polen, Klimazonen führten zur Schaffung eines neuen Modells der Erde.

Erdapfel

Martin Beheim war ein bedeutender Wissenschaftler im Deutschland des 14. Jahrhunderts. Sein Wissen über die Welt schöpfte er aus den großen Astronomen seiner Zeit und aus langen Seeexpeditionen. So nahm er 1484 zusammen mit einem Team portugiesischer Seeleute an einer Reise teil, die die Länder Westafrikas für die Welt öffnete. Anschließend erhielt Beheim die Stelle eines Hofkartographen und Astronomen in Lissabon, und Christoph Kolumbus suchte ihn vor seiner wichtigsten Entdeckung im Leben um Rat.

1490 in seiner Heimatstadt Nürnberg traf der Wissenschaftler den leidenschaftlichen Reise- und Geographieliebhaber Georg Holzschuer, Mitglied des dortigen Stadtrates, ein. Inspiriert von Beheims Geschichten über die Afrikaexpedition überredete ihn der Beamte, einen Globus zu entwerfen, auf dem das gesamte Wissen der modernen Kartographie abgebildet werden sollte.

Vier lange Jahre zog sich die Arbeit an dem halben Meter "Erdapfel", wie der Wissenschaftler ihn nannte. Eine mit Pergament überzogene Tonkugel wurde von einem lokalen Künstler nach Karten gemalt, die ihm von Beheim zur Verfügung gestellt wurden. Neben den Grenzen von Staaten und Meeren wurden Zeichnungen von Wappen, Flaggen und sogar für einen Europäer exotische Bilder afrikanischer Ureinwohner auf den Globus aufgebracht. Für Segler und Reisende wurden die Elemente des Sternenhimmels, der Meridiane, des Äquators, des Süd- und Nordpols dargestellt.

Es ist nicht notwendig, die Genauigkeit dieses Globus zu beurteilen - er basierte weitgehend auf altgriechischem Wissen über die Welt, weshalb die Position von Landobjekten darauf sehr ungefähr ist. Ironischerweise war Beheims Freund Kolumbus zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Modells noch nicht von seiner Westexpedition zurückgekehrt, so dass von allen existierenden Kontinenten nur Eurasien und Afrika auf dem Globus ausgewiesen waren.

Nichtsdestotrotz ist der "Erdapfel" ein einzigartiges Exponat, das sowohl für Historiker als auch für Geographen interessant ist und für alle, die sich für mittelalterliche Wissenschaften interessieren. Bis heute ist der Beheim-Globus die Hauptattraktion des Deutschen Nationalmuseums Nürnberg.

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